Romanistik
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Studi-Workshop 'Frankophonie - zur Vielfalt der frankophonen Kulturen außerhalb Europas'

hp_bild_frankophonie_200pxDie Frankophonie in ihrer gesamten historischen, politischen und kulturellen Dimension stand gleich zu Jahresbeginn im Mittelpunkt einer speziell für Studierende konzipierten Veranstaltung am Institut. Zu Gast war Hans-Jürgen Lüsebrink, Professor für Romanische Kulturwissenschaft und Interkulturelle Kommunikation an der Universität des Saarlandes, der die erfreulich zahlreich erschienenen Zuhörinnen und Zuhörern einleitend auf eine Tour d’horizon zu Konzeption und gesellschaftlicher Realität der Francophonie mitnahm. Dabei wurde auch deutlich, dass das politisch-institutionelle Konzept der Frankophonie als gemeinschaftsstiftender Sprach- und Kulturraum mitunter im Widerspruch zur alltäglichen Realität der Francophonie vécue steht.

Zur Veranschaulichung wurden in einem anschließenden Workshop ausgewählte, zuvor via Dropbox als Arbeitsdossier zugänglich gemachte Publikationen der Autoren Bernard Dadié (Ce que m’a donné la France), Léopold Sédar Senghor (Poème liminaire) und Michèle Lalonde (Speak White als von der Autorin eindrücklich vorgetragenes Tondokument) in ihren jeweiligen Entstehungskontexten situiert und in einem gemeinsamen close reading ausführlich analysiert. Das Spannende bei dieser Vorgehensweise war, dass der lebhafte Austausch über die Werke, die auf alle Anwesenden eine starke Wirkung entfalteten, enorm vielschichtige, zum Teil konträre Interpretationen zutage förderte. Gerade auch durch die engagierten Beiträge von Studierendenseite wurde damit deutlich, dass sich das eingangs skizzierte Spannungsverhältnis von geplanter und gelebter Frankophonie auch und gerade in Texten widerspiegelt.

Die weiteren zur Verfügung gestellten Materialien unterschiedlicher Gattungen wie „Essay“ (Écrire en français, penser dans sa langue maternelle von Ahmadou Kourouma), „Offener Brief“ (Francophonie, langue française: Lettre ouverte à Emmanuel Macron von Alain Mabanckou) und „Politische Rede“ (der umstrittene Discours de Dakar von Nicolas Sarkozy) sowie zahlreiche Literatur-, Film- und Didaktiktipps haben darüber hinaus vielfältige Anregungen für die Einbindung der Thematik in den Französischunterricht gegeben.

(Organisation: Joséphine Mulumba Tumba und Raphaële Wiesmath-Platen)